Begrüßung
Wolfgang Richter für die Initiative und die Veranstalter/innen
“Garten statt ZOB” ist eine Initiative seit der Verlagerung des Zentralen Omnibus Bahnhofs für Fernbusse auf die Nordseite des Hauptbahnhofs. Damals musste er dem heute defizitären Fußballmuseum auf der Sonnenseite des Hbf weichen (was auch kein guter Standort für den ZOB war, schon gar nicht nach dem enormen Wachstum der Branche). Das war 2011 zugleich der Beginn unserer Kritik. Später kamen die immer deutlicheren Probleme aus den Glaubenssätzen der Entwicklungsplanung hinzu – Tina bestimmte alles: there is no alternative. Keine zur Verkehrspolitik, zur Klimapolitik, zur Gesundheitspolitik, zur Sozialpolitik. Es gab systematisch keine Alternative zum Raubbau, zur alltäglichen Ausbeutung von Menschen und Natur. Das Credo der kommunalen Macher ist das “weiter so” geblieben. Gerade der öffentliche Raum, der urban gedachte und dem gesellschaftlichen Aneignen vorbehaltene, wurde so vielerorts zum Reste-Raum. In der Stadt sind auf diese Weise Zonen entstanden, die dem lebendigen Gebrauch unzuträglich sind – die Fläche hinter dem Hauptbahnhof ist eine solche Zone.
Triebfedern für das Engagement
Die Stadtentwicklungsplanung hat diesen Ort jahrzehntelang vergeblich in ihrem Fokus gehabt – die ersehnte Landmarke wollte nicht leuchten. Ein UFO wollte nie auf dem Hbf landen, andere Großprojekte scheiterten ebenso. Heute ist die Fläche auf der Nordseite in großen Teilen real (nicht dem abstrakten Recht nach) schon umgewidmet, zubetoniert für einen privat betriebenen Fernbus-Knoten mit Gleisanschluss. Inzwischen gab es einen Planungswettbewerb für die Fläche mit der altbekannten Vorgabe “alles weiter so” mit dem Hauptziel, höchst profitabel verwertbare massive Überbauungen zu entwickeln. Das Wettbewerbsergebnis war entsprechend, es folgte den alten Vorgaben, es wurde und wird nun offenbar weiter überarbeitet. Von der einfachen Forderung “weg mit dem ZOB an dieser Stelle” entwickelte sich der Antrieb der Initiative zu einer multikomplexen Forderung nach gesellschaftlich solidarischer Entwicklung des Raums als Maßstab für ein Zukünftiges.
Ziele der Veranstaltung
Ziel unserer Veranstaltung ist die Näherung der Diskussion an solche Perspektive – das braucht Ratschlag. Ein erster hatte einen notwendigen aber weithin bekämpften Verkehrswandel verhandelt, seine möglichen guten Folgen für die Gesundheit und das Klima insgesamt sowie seinen Bedarf an neuen Planungs- und Beteiligungsinstrumenten. Das war eine Phase der massiven Kritik, alles so schrecklich negativ. Heute wollen wir den Versuch machen, unseren Anspruch an solchem Ort in der Stadt – zentral “zwischen Nordstadt und City” – positiv zu denken und nach Möglichkeit auch zu skizzieren, was wir hier haben wollen. Das soll weiter reichen als das immerwährend Nächstliegende, das Ausbessern und Übertünchen – es zementiert ja nur den heutigen Zustand und schleppt ja auch das technologisch und organsierend Überwundene weiter mit sich. Sondern es will den Mut befördern, das weitreichend ‘Richtige’ als Möglichkeit, besser als Notwendigkeit für Gegenwart und Zukunft zu erkennen und auszusprechen.
Ablauf des Geschehens
In diesem Sinn wollen wir heute als ein Stück positive Utopie “eine neue Welt hinter dem Bahndamm entstehen” lassen. Dazu benutzen wir weithin bekannte und ein paar neue Instrumente und hoffen auf eine Lust dazu, sonst wären Sie, wäret Ihr ja auch kaum gekommen. Das lässt sich gut dem Programm entnehmen, das als Handzettel zur Teilnahme ermuntert hat, und dem Aufruf, der hier noch einmal ausliegt. Ich muss also jetzt nichts wiederholen, sondern es kann gleich losgehen. Das gibt mir Gelegenheit, Meike Spitzner herzlich zu begrüßen, als Projektleiterin Mitglied des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie, die unseren Ratschlag befeuern wird. Das Institut und seine Mitarbeiter/innen stützen die nun allenthalben entbrandte Diskussion, die heute auch hier Thema ist und endlich zu einem leitenden Thema in der Stadtentwicklung werden muss.
Dank
Bitte tragen Sie sich, tragt Euch in die Teilnahmelisten ein. Unsere Arbeit wird für diesen Fall gefördert von der Heinrich-Böll-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung, das muss ja auch mal gesagt und bedankt sein.
Power-Point-Präsentation zum Auftakt
Wiebke Claussen für das Orga-Team
Download der zweiteiligen Power-Point-Präsentation
erstellt von Wiebke Claussen